Jetzt mal ehrlich: Wer malt sich nicht aus, wie sich diese Taucheruhr an seinem Handgelenk machen würde? Kaum eine andere Marke führt den Retrocharme so gekonnt in die Gegenwart wie Tudor und die Black Bay ist hierfür gewissermaßen das idealtypische Beispiel. Man nimmt hier Heritage wirklich beim Wort und stützt sich weitgehend auf das Erbe der Submariner, die nicht nur im Rolex-, sondern auch im Tudor-Programm über Jahre einen wichtigen Platz einnahm. Die Form des Stundenzeigers nimmt Anleihen bei der legendären Snowflake, während die Indizes mehr an den Zifferblattentwurf der klassischen Submariner mit Lollipop-Zeigern erinnern. Dementgegen ist die Krone stilistisch an der legendären Tudor Sub mit dem Beinamen Big Crown orientiert.
Neben der engen Verwandtschaft zu so manchem Diver-Vorgänger gelingt es Tudor, mit der Black Bay ein eigenes être horlogérique zu schaffen, das sich nicht nur über die Vergangenheit definiert. Verglichen mit der Tudor Pelagos ist sie um eine Spur weniger sportlich ausgerichtet. Wenn man so will ist sie wie der Name schon sagt – in der Bucht zuhause und nicht in den Tiefen der Ozeane wie das nach dem griechischen Wort für Meer benannte Schwesternmodell. So oder so ist die Black Bay eine von jenen Modellen, die so ziemlich jedem gefallen. Dabei zieht sie selbst die Blicke derer auf sich, die sonst eigentlich gar nichts mit Uhren am Hut haben (Wer eine Black Bay besitzt, wird bestätigen können, dass man laufend darauf angesprochen wird). Kurzum: Bei der Black Bay handelt es sich um ein stilsicheres Gadget aus dem Oeuvre von Rolex mit einer gehörigen Portion Vintage.
Sekunden- und Stundenzeiger der Heritage Black Bay erinnern so wie bei dem zweiten Tudor-Diver namens Pelagos an die Submariner Snowflake, jedoch orientiert sich die Gestaltung der lumineszierenden Indizes anders als beim Schwesterntaucher an der Lollipop-Variante mit ihrem von runden Formen dominierten Zifferblatt. Im Unterschied zu früheren Modellen aus den 60ern und 70ern sind die Indizes jedoch in einem warmen, messingfarbigen Farbton eingefasst.
Die Black Bay wird mit einem ETA 2824 mit 25 Steinen in der nach Chronomètre zweithöchsten Güteklasse Top ausgestattet. Das Automatik-Werk ist bekannt für seine Robustheit und wird deshalb auch besonders gerne bei Taucheruhren eingesetzt. Bevor das Rohwerk verbaut wird, werden bei Tudor Feinregulierung und Stoßsicherung modifiziert. Auch erhalten die Werke eine Tudor-Finissage unter anderem wird der Rotor mit einem Streifenschliff versehen.
Neben der Ausführung mit roter Lünette wird mit der Black Bay Blue nun auch eine Variante in Blau angeboten und schafft damit einen kalten Gegenpol zum von warmen Farbtönen dominierten Erstmodell. Seit 2015 kam auch ein Modell mit schwarzer Lünette dazu. Unabhängig von der Farbe besteht das Gehäuse aus Stahl – ganz so, wie es sich für eine Toolwatch mit Submariner-Wurzeln gehört.
Bei einem Gehäusedurchmesser von 41 beträgt die Stegbreite der Heritage Black Bay 22 Millimeter. Für alle, die ihren persönlichen Stil auch über ein gewisses Variantenreichtum definieren: Sowohl bei der Ausführung mit Lederarmband als auch bei jener mit Stahlarmband wird als Goodie ein zusätzliches Textilarmband im Nato-Stil mitgeliefert.
Das an der Kante sanft abgerundete Saphirglas sorgt für eine Plexiglas-Optik. Ein ähnliches Verfahren wird etwa auch bei der Omega Speedmaster Professional mit Saphir-Glas angewendet, um die gewölbte Kante von Plexiglas möglichst natürlich nachzuahmen. Die Tudor Black Bay ist bis zu einer Tiefe von 200 Metern wasserdicht.
1926: Hans Wilsdorf gründet Tudor als Zweitmarke neben Rolex.
1954: Ein Jahr nach der Rolex Submariner wird die Ausführung von Tudor vorgestellt. Sie dient als Grundlage für die fast 6 Jahrzehnte später lancierte Black Bay.
1958: Die Krone der 1958 lancierten Tudor Submariner Big Crown dient als Basis für die Krone der Heritage Black Bay.
1969: Die berühmten Snowflakes-Zeiger werden in der Tudor Submariner eingeführt Heute ein wesentliches Stilelement der Heritage Black Bay.
2012: Die Tudor Black Bay zunächst nur mit roter Lünette wird vorgestellt.
2014: Aufgrund des Erfolges der Black Bay in Rot erscheint mit der Black Bay Blue nun auch eine Variante mit dunkelblauer Lünette.
2015: Tudor nimmt Teil an dem Projekt Only Watch und bringt mit der Heritage Black Bay One die bisher erste Referenz aus dem Schaffensbereich von Rolex heraus, die nur ein einziges Mal produziert wird.
2015: Die Tudor Black Bay ist nun auch in einer Variante mit schwarzer Lünette verfügbar.