Vieles von dem, was der Navitimer heute noch ist, hatte hier seinen Ursprung. So trug der Chronomat Zackenrand und Rechenschieber bereits ein gutes Jahrzehnt vor der Lancierung des Navitimers. Vor nun mehr als sieben Jahrzehnten war der Chronomat einer der innovativsten Modelle überhaupt und wurde aufgrund seiner Zuverlässigkeit und seines Funktionalismus bereits kurz nach der Einführung zur offiziellen Uhr der US Air Force. Auch heute noch bildet der Chronomat die Spitze der Haute Horlogérie Breitling’schen Ursprungs. Die Stellung als Marken-Flaggschiff von Breitling wurde nicht zuletzt dadurch unterstrichen, dass man den Chronomat als jenes Modell auserkor, welches mit dem Breitling 01 als erstes ein Manufakturwerk von Breitling erhalten sollte. Hier wurden die Zeichen der Zeit schnell erkannt und einer vor allem im höherpreisigen Segment nach Manufakturwerken dürstenden Kundschaft Rechnung getragen: Mit Größen von 38, 41 und 44 Millimetern wird man gleichzeitig dem zunehmend großen Kundenwunsch nach gemäßigteren Gehäusediametern gerecht. Die kleinste Variante mit dem Beinamen SleekT soll zwar vor allem Damen ansprechen, funktioniert als etwas elegantere Breitling-Sportuhr aber auch bei Herren hervorragend. Mit seiner glatten Lünette und seinen moderaten Abmessungen gefällt uns dieser Sub-40-Chronomat besonders gut, erinnert er doch an die atemberaubenden Breitling-Chronographen der 30er bis 50er Jahre.
Sämtliche Chronomat-Modelle verfügen über drei Totalisatoren zur Anzeige der Stoppzeiten, die bei 3, 6 und 9 Uhr angeordnet. Das Gros der Kollektion ist in Edelstahlgehäuse eingefasst, jedoch werden auch einige Goldmodelle und solche mit Stahlgehäusen und Goldlünetten angeboten. Preislich liegt der Chronomat als Breitling-Flaggschiff etwas über anderen Modellen wie der Colt, der Avenger oder der Superocean. Ursprünglich ein Modell mit Handaufzug, verfügen heutige Chronomaten ausschließlich über Automatik-Werke. Der Chronomat Airborne gehört mit seinen markant kontrastierenden Hilfszifferblättern neben der Blackbird und der GMT zu den beliebtesten Modellen der Kollektion.
Zwei wesentliche Merkmale werden heute vor allem mit dem Navitimer in Verbindung gebracht, obwohl sie eigentlich im Chronomat ihren Ursprung hatten. Mithilfe des Rechenschiebers konnten mithilfe zweier nicht-linearer Skalen, die über eine drehbare Lünette eingestellt wurden, unterschiedlichste Rechenoperationen unternommen werden. Auch war es möglich, bei entsprechender Synchronisation der Außen- und Innenskala Maßeinheiten – beispielsweise von Strecken (Meilen/Kilometer), Temperaturen (Celsius/Fahrenheit) oder Währungen – umzurechnen. Die Vielseitigkeit des Chronomat ermöglichte in der Aviatik eine Vielzahl an Funktionen, die in den 40er und 50er Jahren so einiges automatisierten und dem Piloten bei der Ausübung seines Berufs einen echten Mehrwert boten. Schließlich war elektronischer Bordinstrumente damals nicht mit der Bordelektronik heutiger Flugzeuge vergleichbar. So wie der Rechenschieber kam auch der Navitimer-typische, geriffelte Gehäuserand ursprünglich für den Chronomat zum Einsatz. Bereits bei der Referenz 769, dem ersten Chronomat, waren sie Bestandteil des Designs und sorgten für einen besseren Halt beim Drehen des äußeren der beiden Zahlenringe. Die Lünette des frühen Chronomat besteht aus 60 halbkreisförmigen Einkerbungen und fällt damit exakt mit der Minuterie zusammen.
Mit einer bis ins Jahr 1942 zurückreichenden Modellhistorie (die Entwicklungsphase reicht sogar bis in die späten 30er zurück) ist der Chronomat ein echter Dinosaurier unter den heute noch aktuellen Uhrenkollektionen. In den 80er Jahren wurde das Design des Chronomat modernisiert, jedoch finden sich im heutigen Sortiment wieder mehrere Modelle, die sich an den frühen Originalen der 40er und 50er Jahre orientieren. Zu Beginn hatte der Chronomat für die damalige Zeit typische Größe von 35 Millimetern ohne Krone und auch heute noch finden sich in der Kollektion vornehmlich moderate Gehäusegrößen von 38, 41 und 44 Millimetern. Zwar hat sich der Chronomat im Laufe der Jahre optisch stark verändert, doch finden wesentliche Designmerkmale der frühen Modelle auch heute noch in der Navitimer- und der Montbrillant-Kollektion eine Fortsetzung im Programm von Breitling.
Der Chronomat war die erste Breitling mit Manufakturwerk. Das seit dem Jahr 2009 in der Chronomat-Kollektion zum Einsatz kommende Breitling 01 schwingt bei 30 Millimetern Größe 28.800 Mal pro Stunde und ermöglicht damit eine Gangreserve von bis zu 70 Stunden. Als Unter-der-Woche-Uhrenträger, kann man die Uhr am Freitag Abend ablegen und braucht sie am Montag morgen selbst dann nicht neu stellen, wenn man sie das ganze Wochenende über nicht getragen hat. Da für alle Chronomat-Modelle zumindest als Basiswerk das Breitling 01 zur Anwendung kommt, treten sämtliche Varianten mit derselben Tri-Compax Anordnung mit Totalisatoren bei 3, 6 und 9 Uhr in Erscheinung. Frühe Modelle waren hingegen zumeist mit einem Venus 175 ausgestattet, weshalb der Chronomat in frühen Jahren 2 Totalisatoren bei 3 und 9 Uhren trug. Bis ein gutes Jahrzehnt nach dem Chronomat der Navitimer lanciert wurde, war ein dritter Totalisator neben der Breitling Premier nur zwei in geringer Stückzahl produzierten Chronomat-Modelle vorbehalten.
Für sämtliche Chronomat-Modelle mit dem Werk Breitling 01 gewährt der Hersteller eine Garantie von 5 Jahren, womit man unter den Luxusuhrenherstellern ein um zu den üblichen 24 Monaten um 3 volle Jahre erweitertes Service-Paket anbietet (Etwa Rolex erweiterte seine Garantieleistung schließlich im Jahr 2015 ebenso auf 5 Jahre).
1940: Bereits zwei Jahre vor der eigentlichen Vorstellung des Chronomat wurde die Erfindung eines rotierenden Rechenschiebers patentiert
1942: Der Chronomat wird lanciert und wird mit seinem Rechenschieber und seiner Chronographenfunktion eine beliebte Uhr bei Piloten. Kurz darauf wird der Chronomat der offizielle Zeitmesser der US Air Force.
1960 Um 1960 wird die Referenz 769 durch die Referenz 808 ersetzt. Auffälligster Unterschied sind die von nun an runden Chrono-Drücker.
1969: Der Chronomat erhält das Chronomatic-Kaliber, auch bekannt als Calibre 11, welches gemeinsam mit Buren, Leonidas-Heuer und Dubois-Dépraz entwickelt wurde. Ein Mikrorotor fungiert dabei als Energieüberträger. So wie legendäre Heuer Monaco trägt der Chronomat mit der Referenz 818 deshalb die Krone auf der linken Seite.
2009: Als erstes Breitling-Modell erhält der Chronomat ein Manufaktur-Kaliber sowie eine Herstellergarantie von 5 Jahren. Das neue Werk mit der Bezeichnung Breitling 01 entlockt dem Chronomat eine Gangreserve von 70 Stunden.
2015: Breitling stellt den Chronomat SleekT 38 vor. Dieser ist mit einem auf dem TAG/Valjoux 7750 basierenden Breitling 13 ausgestattet und verdeutlicht, dass man bei Breitling auch wieder verstärkt auf Uhren mit moderaten Gehäusegrößen setzt.