Erst seit einigen Jahren auf der Bildfläche, hat es Frederique Constant innerhalb kurzer Zeit zur Manufaktur gebracht. Dabei hat man nicht einfach in Alibi-Manier schablonenhaft ein Uhrwerk nachgebaut, um sich das Label der Manufaktur anheften zu können. Die Manufacture-Kollektion nimmt eine wichtige Rolle im Frederique-Constant-Programm ein und überzeugt mit hervorragenden Laufeigenschaften. Wenn auch noch nicht allzu lange auf dem Markt, gilt es dennoch als ausgesprochen zuverlässig. Mit dem analogen Datum bei 6 Uhr stellt man außerdem einen eigenen kleinen Signature Twist bereit und macht die FC-Werke damit auch markenübergreifend einfach identifizierbar. Es ist durchaus bemerkenswert, was man bei der Marke mit dem Kürzel FC innerhalb von einem Vierteiljahrhundert alles bewerkstelligt hat. Gleichwohl setzte man ohnehin noch nie auf die Schonfrist eines Rookies. Die Platzhirsche wissen jedenfalls längst, dass ein von Plan-les-Ouates nahe Genf aufkommender, frischer Wind weht.
Für die Manufacture Kollektion werden – wie bereits der Name vermuten lässt – ausschließlich inhouse produzierte Uhrwerke eingeschalt. Für Aufsehen sorgte der Launch der Heartbeat Manufacture, deren Zifferblatt einen Blick auf die Unruh und ihrem mechanischen “Herzschlag” erlaubt. Besonderes Markmal vieler Uhren der Manufacture-Reihe ist die analoge Datumsanzeige am unteren Zifferblattrand. Von der Zodiac, bei der chinesische Schriftzeichen die Rolle der Stundenmarkierungen einnehmen und ein konvexes Saphirglas für zugleich Retrocharme und Kratzresistenz sorgen, über ein Tourbillonmodell bis hin zu Manufaktur-Varianten der Kollektionen Classics und Slim Line, wird der Bogen weit gespannt.
Das Design der Slim Line steht ganz in der Tradition der Dresswatch-Konkurrenten von Jaeger-LeCoultre Master oder Zenith Elite und steht diesen auch bei der Verarbeitung und der Umsetzung von durchdachten Details um nichts nach. Heute steht das Weniger-ist-Mehr-Grundthema im Vordergrund – gerne mit applizierten Stundenindizes und mit langgezogen-blattförmigen Zeigern. Die Designs der Slim Line sind durchwegs unaufdringlich und die Zifferblätter sind einfach und reduziert gehalten.
Während die Slim Line die minimalistische Eleganz einer Neuzeit-Dresswatch verkörpert, bewegt sich die Classics-Serie eher auf barockem Stilterrain. Verschnörkelt und verziert zeigen sich die guillochierten Zifferblätter, die meist von römischen Zahlen geschmückt und von gebläuten Zeigern in geschwungener Form umkreist werden.
Bei der Worldtimer-Kollektion handelt es sich um eine Weltzeituhr, die ohne drehbare Lünette und zweite Krone auskommt. So wird der klassische und elegante Look von Frederique Constant bewahrt, ohne auf die Funktionalität einer GMT-Uhr verzichten zu müssen. Wie für die meisten Weltzeit-Uhren ist auch bei der Worldtimer das Weltkarten-Zifferblatt Design-tonangebend. Sobald man eine gewünschte Stadt auf die 12 Uhr Position stellt, ermöglichen zwei Zifferblatt-innere Drehscheiben eine Anzeige der aktuellen Uhrzeit von allen anderen 23 angezeigten Weltstädten. Einen ähnlichen Drehring findet man etwa auch bei der IWC Aquatimer, wo der innere Ring im Unterschied zur Frederique Constant Worldtimer über die Lünette eingestellt wird.
Die automatischen Damenuhren dieser Kollektion bestechen mit Eleganz und Anmut. Häufig werden Zifferblätter kunstvoll guillochiert und herz- (Double Heart Beat) oder kreisförmige Ausschnitte (Heart Beat) erlauben Einblicke in das mechanische Innenleben der Uhr. Dabei existieren Modelle mit Edelstahl- oder vergoldeten Gehäusen.
Die Runabout Kollektion erinnert an die legendären Runabout-Boote der …er Jahre. Angeboten wird das Modell in einer Variante mit Mondphasenanzeige (Runabout Moonphase) und als Chronograph. Dabei überzeugt das Modell stets mit einer modernen Eleganz und Mondänität. Während der Chronograph einen Durchmesser von 42 Millimetern aufweist, ist die Mondphasen-Variante um 2 mm kleiner. Beide werden jeweils in Edelstahl und als Version mit Rosevergoldung angeboten.
GMT-Modell (40 mm) und Chronograph (42 mm) der Vintage-Rallye-Kollektion tragen beide das Healey-Logo auf dem Zifferblatt, welches an den legendären englischen Rallyefahrer Donald Healey erinnert. Obwohl das Design der Kollektion in einem Hauch von Nostalgie schwelgt, wirken die Zeitmesser der Vintage Rallye doch gleichzeitig modern.
Frederique Constant steht für zugänglichen Luxus für wirklich jeden, der eine schöne Uhr wertschätzt. Bereits im sehr niedrigen vierstelligen Bereich geht bei Frederique Constant die Reise bereits los. Eine Luxusuhr kann sich also fast jeder leisten, der es denn will. Während sich andere zu diesem Preis ein Smartphone-Device mit einer Halbwertszeit von zwei Jahren anschaffen, erhält man bei Frederique Constant etwas Bleibendes. Manufakturwerke finden sich bereits bei ca. EUR 3.000,-. Damit liegt man deutlich unter dem Gros der Schweizer Konkurrenz. Nur wenige Marken – etwa die Schwesternmarke Alpina – bieten Uhren mit Inhouse-Werken in einer ähnlichen Preislage an.
Seit der Firmengründung hat man inzwischen mehr als ein Dutzend inhouse-entwickelte Uhrwerke auf den Markt gebracht. Das vielleicht bekannteste Markenzeichen ist die analoge Datumsanzeige bei 6 Uhr, welches nicht mithilfe einer hinter dem Zifferblatt liegenden Drehscheibe, sondern mit einem analogen Zeiger bei 6 Uhr in Erscheinung tritt. Da klassische Datumsfenster bei 3 oder 6 Uhr nicht jedermanns Sache sind, stoß die Uhr nicht umsonst auf die Begeisterung vieler Uhrenpuristen. Das Kaliber findet unter anderem als Basiswerk in der mit einer zusätzlichen Mondphasenanzeige ausgestatteten Slim Line Moonphase Verwendung, über die wir in unserer Auflistung der 8 spannendsten Mondphasen-Uhren berichtet haben. Die Inhouse-Kaliber-Serie basiert in ihren Grundzügen auch heute noch auf dem Heartbeat Manufacture, das bereits im Jahr 2004 lanciert wurde. Hierbei wurde die Ankerbrücke Vorderseitig platziert, sodass diese fließend in das Zifferblatt übergeht und für eine scheinbare Verschmelzung von Uhrwerk und Zifferblatt sorgt. Durch eine Ausfräsung an der entsprechenden Stelle kann die Uhr so auch vorderseitig bei der Arbeit beobachtet werden.
Auch wenn sich vor allem in der Slim-Line-Kollektion auch Uhren mit 40 Millimetern oder kleiner wiederfinden, scheint es, als ob sich bei Frederique Constant ein Durchmesser von 42 als die ideale Größe für eine Herrenuhr verständigt hat. In jedem Fall werden die Manufakturmodelle in dieser Größe angeboten, womit sie aufgrund des gegenwärtigen Trends zu mehr Moderation verglichen mit Dresswatches anderer Marken etwas über dem Durchschnitt liegen. Während Marken wie Zenith und Jaeger-LeCoultre wieder auf zunehmend dezente Gehäuseabmessungen von um die 40 Millimeter setzen, findet man sich damit in der Größenkategorie der kleineren Portugieser-Modelle und auch preislich vergleichbaren Dresswatch-Modellen von Baume et Mercier.
Mit der Horological Smartwatch stellt man im Februar 2015 die erste Schweizer Smartwatch vor. Dabei schlägt man jedoch nicht in dieselbe Kerbe wie die Smartphone-Konkurrenz von Samsung und Apple. Als Toolwatch soll sie zwar ein technikbegeistertes Publikum für sich gewinnen, gleichzeitig wird miit einem Edelstahlgehäuse, Saphirglas sowie einer über die Krone auf mechanischem Wege verstellbaren Uhrzeit auch auf den Uhrenzug aufgesprungen. Damit zeichnet die Horological Smartwatch optisch und haptisch all das aus, wofür wir Uhren lieben – ein Apple-Smartwatch-Gegenentwurf mit mehr Uhr und weniger Apfel.
1988: Frederique Constant wird in Plan-les-Ouates, Genf von Peter Stas gegründet.
2004: Mit dem Heart Beat Manufacture Kaliber stellt man das erste Manufakturwerk des noch jungen Uhrenherstellers vor.
2007: Bei Frederique Constant kommen nunmehr Ankerräder aus Silizium zum Einsatz, welche aufgrund der „gleitfähigen“ Materialeigenschaften nicht regelmäßig mit Schmieröl gewartet werden müssen.
2008: Das erste Tourbillon von Frederique Constant wird vorgestellt.
2012: Die Worldtimer wird Teil des Markenprogramms, zunächst als Limited Edition und aufgrund des großen Interesses anschließend auch als reguläres Modell.
2015: Frederique Constant präsentiert mit der Horological Smartwatch die erste Smartwatch aus der Schweiz, die den Uhrenbegriff deutlich enger definiert als die Smartphone-Konkurrenz.
2020: Die Marke stellt drei neue Modelle der Highlife-Kollektion vor, die ihren Ursprung im Jahr 1999 hat.
Die international bekannteste Markenbotschafterin von Frederique Constant ist wahrscheinlich Eva Longoria. Dies verdeutlicht, dass man gerade dem Damenuhrensegment auch öffentlichkeitswirksam große Bedeutung beimisst. Gleichzeitig setzt man seitens des Herstellers auch auf die Strahlkraft von Prominenten, die in Europa weitgehend unbekannt sind. Dazu gehören der indische Polospieler Samir Suhag und der Hongkonger Schauspieler Sean Lau. Mit den Kollektionen Runabout und der Vintage Rallye offenbart man gleichzeitig eine Leidenschaft für sportlich ambitionierte Fortbewegungsmittel – sowohl im feuchten als auch im trockenen Element.